1. An den Mond Füllest wieder Busch und Tal Still mit Nebelglanz, Lösest endlich auch einmal Meine Seele ganz;
Breitest über mein Gefild Lindernd deinen Blick, Wie des Freundes Auge mild Über mein Geschick.
Jeden Nachklang fühlt mein Herz Froh und trüber Zeit, Wandle zwischen Freud' und Schmerz In der Einsamkeit.
Fließe, fließe, lieber Fluß! Nimmer wird' ich froh! So verrauschte Scherz und Kuß, Und die Treue so.
Ich besaß es doch einmal, was so köstlich ist! Daß man doch zu seiner Qual Nimmer es vergißt!
Rausche, Fluß, das Tal entlang, Ohne Rast und Ruh; Rausche, flüstre meinem Sang Melodien zu!
Wenn du in der Winternacht Wütend überschwillst, Oder um die Frühlingspracht Junger Knospen quillst.
Selig, wer sich vor der Welt Ohne Haß verschließt, Einen Freund am Busen hält Und mit dem genießt!
Was von Menschen nicht gewußt, Oder nicht bedacht, Durch das Labyrinth der Brust Wandelt in der Nacht.
2. Die Frösche Ein großer Teich war zugefroren; Die Fröschlein, in der Tiefe verloren, Durften nicht ferner quaken, noch springen, Versprachen sich aber, im halben Traum, Fänden sie nur da oben Raum, Wie Nachtigallen wollten sie singen. Der Tauwind kam, das Eis zerschmolz, Nun ruderten sie und landeten stolz Und saßen am Ufer weit und breit Und quakten, wie vor alter Zeit.